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Dr. rer. nat. Gerhard E. Dorda

Physiker, Komponist; Universität der Bundeswehr München, Institut für Physik, Neubiberg

* 24. Mai 1932 Troppau † 22. Oktober 2025 in München

Die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste trauert um ihr ordentliches Mitglied, Gerhard E. Dorda, der am 22. Oktober 2025 im Alter von 93 Jahren in München verstorben ist.

Gerhard E. Dorda wurde 1932 als Sohn deutscher Eltern in Troppau in der Tschechoslowakei geboren. Nach seiner Schulausbildung studierte er klassische Komposition an der Akademie für Musische Künste sowie Physik an der Karls-Universität in Prag. Sein Doktoratsstudium absolvierte er am Institut für Festkörperphysik der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften; die Promotion zum Dr. rer. nat. erfolgte 1964. Nach der Flucht der Familie im Jahr 1967 arbeitete Gerhard Dorda, gefördert von der A. v. Humboldt-Stiftung, zuerst als Dozent an der Universität Göttingen; 1968 wechselte er in das Forschungslaboratorium der Siemens AG in München. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt lag im Bereich der Grundlagenforschung zur Entwicklung von Mikrochips. 1971 wies er Oberflächenquantisierungseffekte von Halbleitern zur Erklärung des piezoelektrischen Effekts in MOSFETs bei Raumtemperatur nach und wirkte so wesentlich an der Beschreibung des Quanten-Hall-Effekts mit. Sein immenser Eifer und seine wissenschaftliche Exzellenz machten ihn ab 1974 zum wissenschaftlichen Direktor des Forschungslabors. Ab 1994 führte er seine wissenschaftliche Tätigkeit am Institut für Physik der Universität der Bundeswehr in München fort, wo er insbesondere zum Thema „Fundamentalfragen der modernen Physik“ forschte. Dabei standen Prozesse der Sinneswahrnehmung im Vordergrund, insbesondere auch die Zeitwahrnehmung, die eine Voraussetzung für die Wahrnehmung von Musik ist – auch seiner Musik. Als Komponist stammen von Dorda Orchesterwerke, Vokalwerke und Kammermusik. Als Naturwissenschaftler hat er viele Entwicklungen auf dem Gebiet der Physik maßgeblich vorangetrieben, wie seine umfassenden hochkarätigen Publikationen eindrucksvoll belegen.

Für seine naturwissenschaftlichen als auch musikalischen Leistungen wurde Gerhard Dorda vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Sudetendeutschen Kulturpreis für Musik und Komposition, der Wilhelm-Exner-Medaille und dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.

Seit 1990 gehörte er der Naturwissenschaftlichen Klasse unserer Akademie an.

Die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste wird sein Andenken in Ehren halten.

Priv.-Doz. Priv.-Doz. Mag. DDr. Elisabeth Fabian, BSc

Vizepräsidentin und Stellvertretende Sekretarin der Naturwissenschaftlichen Klasse


Die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste
trauert um das ordentliche Mitglied Naturwissenschaftlichen Klasse

Dr. rer. nat.
Gerhard E. Dorda

Physiker, Komponist; Universität der Bundeswehr München, Institut für Physik, Neubiberg

* 24. Mai 1932 Troppau † 22. Oktober 2025 in München

Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Für das Präsidium und die Mitglieder
Prof. Dr. Stefan Samerski

Über uns

Die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste wurde im Jahr 1979 in München als eine Vereinigung von Wissenschaftlern und Künstlern gegründet, die der sudetendeutschen Volksgruppe auf besondere Weise verbunden sind und in Würdigung ihrer herausragenden Leistungen in geheimer Wahl als Mitglieder berufen werden.

Sie steht in der Tradition der „Deutschen Gesellschaft der Wissenschaften und Künste für die Tschechoslowakische Republik“ und ihrer Vorgängerin, der 1891 gegründeten „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen“, deren Wurzeln bis zum Jahre 1784 zurückreichen und deren Mitgliederverzeichnisse glanzvolle Namen wie Ernst Mach, Gustav Mahler, Bertha von Suttner oder Emil Orlik aufweisen.

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